09.02.2015 – Wirr-warr am Montag..

Nun sitze ich hier und starre in der Gegend herum. In mir hat sich eine leer gebildet. In diesem Büro sein zu können hat mir einst einen riesen Freude bereitet. Ich war stolz die Frage zu beantworten wo ich arbeite. Wenn mich heute jemand fragt was ich beruflich mache, geht mir im Kopf durch, dass ich bald arbeitslos sein werde. Ich möchte zurzeit am liebsten verreisen. London ist meine Stadt. Eins zwei Flüge habe ich bereits angeschaut, aber nur um meine Augen zu befriedigen und nicht die tatsächliche Lust. In mein Heimatland zu meiner heiß geliebten Hängematte und natürlich um meine liebevolle Grossmutter zu besuchen. So viele Gedanken, so viele Wünsche, so viele Sehnsüchte. Was wird wohl demnächst befriedigt? Eine neue, tolle und stabile Arbeit wünsche ich mir auch. Das ist eindeutig zu viel auf ein Mal. Da dachte ich doch wirklich, dass mal alles gut geht. Im nächsten Moment bricht meine heile Welt zusammen. Wirklich Gott? Echt jetzt? Wie schon gesagt, ich vertraue dir und in die Vorsehung meines Weges. Ich sitze hier und tippe. Nicht einen Buchstaben nach dem anderem, sondern ein Wort nach dem anderem. Mein Kopf ist vollgestopft. Wo ist die Lösung für meine Probleme? Ein dumpfes Gefühl kommt in mir hoch, dass mir sagt, dass ich mich à la Sherlock Holmes auf die Suche machen sollte. Wahrscheinlich sollte ich die Lupe endlich in die Hand nehmen und mich samt Watson auf die Suche begeben. Stopp, wer ist mein Watson? Habe ich einen Watson? Mein Bruder? Bin gerade etwas ratlos. Aufhören auf alle Rücksicht zu nehmen kann ich mal von meiner To-do liste abhaken. Eine wertvolle Lektion für mein weiteres Leben habe ich gelernt. Gerade eben ist eine ältere herzlich lächelnde Dame herein gekommen. Sie bat mich um einen Gefallen und ich habe nicht abgelehnt. Diese Tat hat mir wieder gezeigt, dass ich ein guter Mensch bin. Es ist nicht selbstverständlich, dass man heute noch gute Taten vollbringt. Es soll auf keiner Weiser arrogant klinge, wenn ich sage: „ich bin ein guter Mensch“, im Gegenteil! Ich frage mich hie und da, ob ich ein schlechter Mensch bin. Dinge tue die nicht korrekt sind und mich zu etwas schlechterem machen. Kleine Taten wie diese zeigen mir, dass ich doch nicht so ein schlechter Mensch sein kann. Ich habe schon viel geschrieben, aber es kommt mir so unnütz vor. Üblicherweise hilft es mir mit meinen Problemen fertig zu werden, zu verarbeiten was mich beschäftigt.

Das Leben ist gar nicht so „komisch“ oder ehrlich gesagt „schrecklich“, wie ich es eben genannt habe. Heute durfte ich eine wundervolle Persönlichkeit kennen lernen, sie trägt den Namen Louisa. Gott schickt uns immer Menschen in unser Leben die eine spezifische Rolle haben. Sie hat mir 0.20 Rp. gegeben. Ich stand an der Kasse im Kiosk und versuchte nicht beschämt zu wirken. Ich war ihr unendlich dankbar, da die Frau an der Kasse kühl blieb und mir nicht die 0.20 Rp. anbot. Dankend verliess ich den Kiosk am Bahnhof und lief in Richtung Büro. Ständig fragte ich mich, wieso ich sie nicht nach dem Namen fragte und ob sie mir hoffentlich mal über den Weg laufen würde. In Gedanken vertieft und vorwurfsvoll mit gegenüber stieg ich die Treppen hoch und lief der Gasse entlang hoch. Da stand meine Chefin und fing an mit mir Small Talk zu machen, respektive sie versuchte es. Plötzlich erblickte ich eine junge Dame auf der roten Bank sitzen. Das war sie! Meine Retterin, die wundervolle Persönlichkeit! Ich entschuldigte mich und lief rasch zu ihr rüber. Ich stellte mich höfflich vor und sicherte ihr zu, dass ich die 0.20 Rp. ihr wieder geben würde. Sie lehnte es ab, jedoch bestand ich darauf. Ich bot ihr dann an, dass wir zusammen eins trinken gehen und dieses Angebot nahm sie dann an. Worauf ich sehr glücklich war, es war ein unbehagliches Gefühl, dass mir jemand fremdes Geld geben musste. Ich habe total vergessen Geld abzuheben, daher dieses Malheur. Schlussendlich habe ich eine neue Freundin gewonnen. Ende gut alles gut. Ich darf sagen, dass es in Anbetracht meiner jetziger Situation ein erfolgreicher Tag war..

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